Lebensfülle im Mai und der Stier


Die Frühlingsmüdigkeit ist Schnee von gestern. Der Wagen rollt, der Frühling ist in voller Fahrt. Doch, was nützt die ganze überschäumende Energie, die im Widder losgetreten wurde, wenn man sie jetzt nicht kanalisiert? Sie tobt zügellos herum wie ein Stier in den Gassen Pamplonas, zertrampelt womöglich alles, was sich ihr in den Weg stellt, und verpufft ungenutzt. In der Natur wuchert und schießt es ins Kraut. Man betrachte nur mal die einstigen Hochkulturen in Südamerika, die der Urwald verschlang, als keiner mehr da war, um seine Energie zu lenken.

Deshalb geht es unter der Stier-Sonne darum, die aufgebaute Energie an die Kandare zu legen, sie vor unseren Karren zu spannen, um sie nutzbar zu machen. Genau das haben unsere Urahnen getan – im Zeitalter des Stiers natürlich –, als sie die Idee hatten, den Stier zum Ochs zu machen und Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, damit Ochs und Mensch regelmäßig was zum Futtern haben. So konnten die Nomaden, die bisher zwangsläufig den wilden Herden folgen mussten, sesshaft werden. Das war der Anfang der Zivilisation.

Über die kann man sagen, was man will, doch es hat einige Vorteile, wenn man seinem Essen nicht mehr tagtäglich hinterherhetzen und mit Sack und Pack immer wieder umsiedeln muss. So hatten unsere Urahnen endlich etwas freie Zeit und Energie übrig. Die lenkten sie in die Produktion von Werkzeugen, die das Alltagsleben erleichterten. Sie begannen mit der Zeit, während sie darin immer versierter wurden – Übung macht bekanntlich den Meister –, sie zu verzieren, und bastelten auch Schmuck und Gegenstände, die einfach nur die Sinne erfreuen. Der Stier in uns liebt das und braucht es auch, um sich in seiner Haut wohl zu fühlen. Leben ist eben mehr als nur reines Überleben.

Doch die Sache mit dem Leben, so schön es auch ist, hat einen Haken, wie könnte es auch anders sein. Alles ist vergänglich – Blumen und Blüten, der Körper, das Leben an und für sich, alles auf Zeit. Jedoch, genau das macht es so wertvoll. Würde unser Leben ewig dauern – oder der Frühling, da würden unsere Sinne sehr schnell abstumpfen –, hätten wir wenig Freude daran, wir könnten es nicht schätzen. Insofern ist im wahrsten Sinn des Wortes tatsächlich alles Zeitliche gesegnet.

Unser Körper ist also eine Leihgabe, die uns für eine gewisse Zeitspanne, die wir nicht kennen, zur Verfügung gestellt wird. Und ob uns das schmeckt oder nicht, es ist unsere Pflicht, uns darum zu kümmern. Überhaupt, was am Leben bleiben soll, seien es Pläne, Projekte, Pflanzen, Tiere, Babys, Beziehungen, Kornfelder oder Gemüsebeete, braucht Zuwendung. Es heißt ja oft, ‚der Stier‘ sei stur und fixiert. Aber sicher doch, das muss er auch, wenn es um Existenzsicherung geht, unermüdlich und ausdauernd, jeden Tag von Neuem. Daran MUSS er festhalten. Doch, wer das Leben liebt, lässt sich gern vor dessen Karren spannen. Und wer sich bewusst und mit allen Sinnen darauf einlässt, kann es nur lieben. So ein Körper ist bei genauer Betrachtung ein wahres Wunderwerk, das unsere Zuwendung verdient. Dadurch wächst und gedeiht es, umso mehr, je mehr Energie wir einbringen. Je größer der Einsatz, je begeisterter das Ja dazu, umso blühender das Ergebnis.

Ja, wir haben es getan, was auch immer, und daraus ist etwas entstanden. Die Energie materialisiert sich und nimmt Form an. An dem, was uns dann ‚blüht‘, können wir jeweils sehen – ja riechen, schmecken, hören und es berühren –, wie viel Energie wir aufgewendet haben und welcher Art sie ist. Denn, da sie unsichtbar ist, wissen wir oft nicht so genau, was wir tun. Das steht sogar in der Bibel, es ist also ein Grundproblem, das Problem der richtigen Dosierung. Praktischerweise folgen auf die Feuer- die Erdzeichen, die bringen uns den richtigen Umgang mit Energie bei, eben genau dadurch, dass uns die Rechnung unseres Tun und Lassens präsentiert wird.

Und nun lassen wir uns mit allen Sinnen darauf ein, um es begreifen zu können und zu genießen, was wir (uns an-)geschafft haben.

©Tina Peel

www.astro-lebensberatung.ch



Sonne im Stier - Der Höhepunkt im Frühling

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